Europäischer Verband der nationalen Fachverbände der Kaltbandhersteller.

CIELFFA ...

... the European Federation of the National Associations of Cold Rolled Narrow Steel Strip Producers.

... est une association européenne regroupant les syndicats nationaux des lamineurs à froid.

21.10.2020

Die FVK und Cielffa haben sich an der öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission zum Thema Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) beteiligt. Anlässlich der Präsentation des Green Deal für Europa hat die Präsidentin der EU-Kommission Ende 2019 angekündigt, „für ausgewählte Sektoren ein CO2-Grenzausgleichssystem vor[zu]schlagen, um das Risiko der Verlager­ung von CO2-Emissionen zu mindern“. Das System soll sicherstellen, dass in den Importpreisen die CO2-Kosten besser wider­gespiegelt werden.

Die Kaltwalzwerke und die gesamte Stahl und Metall verarbeitende Industrie bekennen sich zu den Klimazielen des Pariser Abkommens.

Unsere Position

  • Vermeidung von ‚Carbon Leakage‘

Das Risiko einer Abwanderung energieintensiver Branchen oder Produktion in Regionen mit niedrigeren Klimaschutzstandards ist unbedingt zu verhindern.

  • Die gesamte Wertschöpfungskette muss mit einbezogen werden

Grenzausgleichsmaßnahmen müssen die gesamten Wertschöpfungsketten und Warenströme in den Blick nehmen und einbeziehen. Es ist nicht ausreichend und würde zu Verwerfungen führen, wenn lediglich die Roh­stoffe am Anfang der Wertschöpfungsketten vor dem internationalen Wettbewerb geschützt würden.

  • Wettbewerbsfähigkeit der Stahl und Metall verarbeitenden Industrien in Europa erhalten

Bei einem Materialkostenanteil von ca. 60% ist die Kaltwalzindustrie sowohl auf wettbewerbsfähige Vormaterialpreise als auch auf wettbewerbsfähige europäische Vormateriallieferanten zwingend angewiesen. Eine Beschränkung des Grenzausgleichsmechanismus allein auf den Import von Rohstoffen wie Stahl oder Aluminium würde sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Verarbeitungsstufen in Europa auswirken.

  • Verlust von Arbeitsplätzen und die Abwanderung von Investitionen verhindern     

Unternehmen in Drittländern würden zudem angereizt werden, den Stahl im eigenen Land zu verarbeiten und anschließend die fertigen oder halbfertigen Produkte, auf die kein Grenzausgleich angewendet wird und die regelmäßig mit höheren CO2-Emissionen belastet sind, in die EU zu liefern. Europäische Hersteller kämen für die eigenen, innerhalb der EU hergestellten Produkte, unter steigenden Import- und Wettbewerbsdruck. Um die Rohmaterialen ohne CO2-Kosten zu beziehen, könnten diese Unternehmen zukünftig gezwungen sein, ihre Produktion in Länder außerhalb der EU zu verlagern. Auch die Kunden der mittelständischen Kaltwalzwerke könnten einen Anreiz haben, ihre Produktion in Drittländer zu verlagern bzw. diese dort zu erweitern, um Kostennachteile in den Vorleistungen zu vermeiden.
 

  • Petitum

Die Kaltwalzindustrie fordert für den Fall der Einführung eines Grenzausgleichsmechanismus einen umfassenden Wettbewerbsschutz, der alle Verarbeitungsstufen emissionsintensiver Materialien einschließt. Nur so kann das Risiko der Carbon-Leakage-Verlagerung auf die nachgelagerten Verarbeitungsstufen verhindert und ein Schutz von Arbeitsplätzen und Unternehmen in den Wertschöpfungsketten der Stahl- und Metallverarbeitung gewährleistet werden. Ein Schutz nur für ausgewählte Sektoren würde deutlich zu kurz greifen und zu einer Arbeitsplatz- und Wohlstandsverlagerung in Drittländer führen.

Download des CBAM Positionspapiers in voller Länge.